Über uns - ÖJV-NB

Wir sind ein Zusammenschluss von Menschen, denen die Jagdausübung als Handwerk und die Natur in ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit am Herzen liegen.

 

Die Nutzung der in ihrem Bestand nicht gefährdeten Arten unter dem Vorbehalt ihrer sinnvollen Verwertung und der Einhaltung tierschutzkonformer Praktiken als oberster Prämisse ist für uns ein Kernelement der zeitgemäßen Jagdausübung.

 

Anders als anderen bedeutet für uns das Jagen allerdings weit mehr als die Abfolge von Aufsuchen (bzw. Anlocken), Nachstellen, Erlegen und Aneignen von Tierarten die dem Jagdrecht unterliegen. Wir verstehen die Jagd als ganzheitliches Handeln innerhalb komplexer ökologischer Zusammenhänge, welches alle heimischen Tier- und Pflanzenarten, die natürlichen Ressourcen und den Menschen mit seinen unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen hat.

 

Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Staaten Europas. Trotzdem leben in unserer Kulturlandschaft eine Vielzahl verschiedener Tier- und Pflanzen-arten. Viele dieser Arten sind mehr oder weniger stark in ihrer Existenz bedroht und bedürfen des Schutzes. Einige bereits verschwundene Arten kehren in Folge erfolgreicher Natur- und Artenschutzbemühungen zurück.

 

Auf der anderen Seite bevölkern opportunistische Arten wie beispielsweise die Stockente, der Rotfuchs und der Waschbär zunehmend menschliche Siedlungsbereiche. Die Schalenwildarten Rot-, Dam-, Schwarz- und Rehwild füllen in noch niemals dagewesenen und ununterbrochen steigenden Dichten ihre Lebensräume. Nicht selten ist gerade beim Schalenwild deren Kapazitätsgrenze bereits erreicht oder überschritten. Übernutzungen der Lebensgrundlagen mit negativen Auswirkungen für die eigene und andere Arten sind die Folge.

 

Wir stehen zu der Bejagung der nicht gefährdeten Tierarten, weil

  • die Regulierung ihrer Bestandsdichte i. d. R. eine wichtige Maßnahme zur Pflege und Entwicklung naturnaher Biotope ist.
  • es übergeordnete Gründe für eine Bestandsreduktion geben kann (z.B. Tierseuchen oder Wildschäden).
  • ihr Fleisch trotz geringen Aufkommens eine gesunde und schätzenswerte Ergänzung unseres Lebensmittelspektrums darstellt.

Zur Legitimation dieses Standpunkts sehen wir allerdings z. T. ganz wesentlichen Änderungsbedarf bei der praktischen Jagdausübung. Professionelle Jagdausübung sollte darauf ausgelegt sein, ihr Ziel (also den notwendigen Abschuss) effektiv und damit für das Wild und das Ökosystem so störungsarm wie möglich zu erfüllen. Dieser Grundsatz steht unseres Erachtens nach keinesfalls im Widerspruch zum Erleben ergreifender Naturbeobachtungen oder dem Reiz der ganzheitlichen Betreuung eines (gepachteten) Jagdreviers.

 

Auch viele Aspekte des traditionellen jagdlichen Brauchtums und das Präparieren von Trophäen können unter diesem übergeordneten Ziel Platz finden. Lediglich die häufig äußerst störungsintensiven und in der Gesamtbetrachtung nachweislich nicht zum Erfolg führenden Praktiken wie beispielsweise die Nachtjagd, die Kirrjagd auf Schwarzwild im Wald, den Selektionsabschuss nach Trophäengüte, die undifferenzierte Fallenjagd und die Bejagung von Federwild in Schutzgebieten lehnen wir als ökologischer Jagdverein strikt ab.  

 

Um auf eine alternative, an ökologischen und wildbiologischen Erkenntnissen ausgerichtete, vom Tierschutz determinierte und zeitgemäße soziokulturelle Interessen berücksichtigende Neuausrichtung der Jagd hinzuarbeiten, wurde daher 1991 der Ökologische Jagdverein Niedersachsen und Bremen e.V. (vormals Arbeitsgemeinschaft naturnahe Jagd Norddeutschland e. V.) gegründet.

 

Wir stehen allen an der Jagd interessierten Menschen offen und sind stets an einer sachlichen, lösungsorientierten Diskussion interessiert. Wir sind davon überzeugt , dass die uns am Herzen liegende zeitgemäße Jagd in unserer modernen, sich ständig verändernden Gesellschaft nur dann eine Zukunft hat, wenn überholte Ideologien und Praktiken beseitigt und das Jagdwesen auf ein neues rationelles Fundament gestellt wird. Denn:

 

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ – Friedrich Schiller (1759- 1805)

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie sich gern auf unserer Seite um oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

 

Waidmannsheil, Ihr ÖJV-NB

 

 

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